Anwendungsgebiete:
Blasenentzündung, Endgiftend, Endwässernd, Endschlackend, hoher Blutdruck, Magenschmerzen, Haarkur, Arthrose, vorbeugend bei Harngrieß
Enthält:
Mineralstoffe
Calcium, Kalium, Chlorid, Phosphor, Natrium, Magnesium, Schwefel
Vitamine
Vitamin C, E, B3, Beta-Carotin, A, B5, B5, B2, B7, Folsäure


Wie oft die Menschen wohl schon auf die Brennnessel geflucht haben. Die stechend-brennende Pflanze kennt vermutlich JEDER. Zumeist wird sie als Unkraut aus den Gärten entfernt und aufgrund ihrer unspektakulären Optik und der Häufigkeit kaum noch wahrgenommen, es sei denn sie macht mehr oder weniger „schmerzhaft“ auf sich aufmerksam.
Dabei ist sie eine unglaublich leckere und tolle Heilpflanze. Auf der ganzen Welt gibt es ungefähr 30-75 verschiedene Arten und somit ist sie allgegenwärtig für den Menschen vorhanden.
Nutzen wir also, was uns von Mutter Natur gegeben wird. ;)

Ja ich gebe zu, es gibt angenehmeres als die Brennnessel zu pflücken. Aber es lohnt sich!
Schon seit der Altsteinzeit wurde sie als wichtige Heilpflanze verwendet und wächst bis Heute treu an unserer Seite. Würde sie nicht so brennen, wäre sie vermutlich längst überall abgeerntet, denn sie ist gesund, lecker und obendrein eine Bereicherung im Garten.
Besonders Frauen die anfällig für Harnwegsinfektionen sind, sollten der Brennnessel ihre Zuwendung schenken, denn sie wirkt harntreibend und entzündungshemmend. Damit beugt sie dem elenden Leiden und der Einnahme von Antibiotika vor. Auch auf Harngries-Geplagten wirkt sich diese Eigenschaft der Brennnessel positiv aus.
Der hohe Gehalt an Eisen und Chlorophyll wirkt blutbildend und vitalisierend. Ihre blutreinigende Wirkung entfaltet sich im Frühjahr mit ihren frischen jungen Blättern besonders gut.

Die Samen widerum enthalten viele wertvolle Öle und haben neben Proteinen und Ballaststoffen einige wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Man erntet für die Anwendungen die weiblichen Samen. Diese sind im Gegensatz zu den männlichen Samensträngen grüner und üppiger und hängen weiter herunter. Die beste Zeit zum Sammeln der Samen ist meiner Erfahrung nach im Spätsommer, vorzugsweise an einem sonnigen bzw. trockenen Tag.
Sie haben einen leicht nussigen Geschmack. Man kann sie trocknen oder sogar leicht anrösten und über den Salat oder die Gemüse,- aber natürlich auch einer vitalisierenden Brennnesselsuppe geben.

BRENNNESSEL PESTO
Mein persönlicher "Brennnessel-Rezept-Favorit" ist das Pesto. Schnell, einfach und super lecker:
Frische (junge) Brennnesselbätter ca. 250g
1 Knoblauchzehe
Sonnenblumenkerne 40g
Olivenöl 150 ml
Steinsalz - würzen nach Geschmack
frischer schwarzer Pfeffer- würzen nach Geschmack
Zitronensaft ca. 1-2 TL
Hefeflocken ca. gestrichener Teelöffel
Alle Zutaten in den Mixer - schon fertig ;) Schmeckt großartig zu selbstgemachter Pasta oder auf frischem Baquettebrot.
Bevor du die Brennnesselblätter (- oder Samen) verwenden möchtest und dich die Brennhaare stören, kannst du Diese einfach ein wenig "abrubbeln". Gib dafür deine gesammelten Pflanzen (oder Saaten) in ein Leinensack oder eine Baumwolltasche, welche/n du dann einmal vorsichtig durchknetest. (Stattdessen kannst du auch mit einem Nudelholz darübergeben.)
TEE
Für einen Brennnesseltee kannst du direkt die frischen Blätter verwenden. Oder du trocknest sie und hast so einen schönen Vorrat. Der Tee schmeckt und wirkt genauso gut. Wie gewohnt werden beide Varianten mit kochendem Wasser übergossen und abgesiebt.
HAARE
Bei Haarausfall oder Schuppen gibst du zwei
Teelöffel Kamille und
zwei Teelöffel Brennnesselblätter zusammen in ein Gefäß und übergießt dies mit
200 ml kochendem Wasser. Das ganze mindestens 15 Minuten ziehen lassen. Blüten und Blätter heraussieben und die Flüssigkeit mit
2 Esslöffel Apfelessig mischen.
Diesen Sud nun in Kopfhaut und Haare leicht einmassieren. Nach 2-3 Minuten mit KALTEM Wasser ausspülen.
GARTEN
Die blütenlosen Brennnessel abschneiden und in ein großen, offenen und wasserdichten Behälter (Jedoch kein Metallgefäß, diese sind für das Ansetzen der Brennnesseljauche ungeeignet, da sie mit der Jauche chemisch reagieren) geben und mit Wasser – vorzugsweise Regenwasser auffüllen.
Bei möglichst täglichem Rühren, 2 – 4 Wochen stehen und gären lassen. Ein sonniger Standort beschleunigt das Verfahren. Wenn die „Suppe“ braun geworden ist und nicht mehr schäumt, kann man die Jauche verwenden.
Ich fülle sie immer in eine Sprühflasche und benetze alle Pflanzen (bei jüngeren die Jauche lieber etwas verdünnen) die zu stark von Blattläusen befallen sind.

Zu der Brennnessel könnte man vermutlich ein eigenes Buch verfassen, so vielseitig und altbewährt ist sie. Und zugleich ist sie in Hülle und Fülle vorhanden – ein wahres Geschenk der Natur, für das wir dankbar sein sollten.
Ps. Lass der Brennnessel einen Platz in deinem Garten. Sie wird dich und deinen Boden gesund halten. ;)